Endlich wieder analog haben wir am Sonntag, 7. November 2021 im „Grünen Eck“ – „einer der letzten echten Kneipen Schwabings“ – über mentale Gesundheit und Journalist*innen in Notsituationen gesprochen.
Im ersten Teil des Abends ging es um das Thema psychische Gesundheit, ein Thema, das in unserer Gesellschaft noch immer viel zu selten offen diskutiert wird. Betroffene haben im Alltag oft mit Stigmatisierung und Verständnislosigkeit zu kämpfen, dahinter steckt jedoch oft auch Unsicherheit und fehlende Aufklärung.
Gemeinsam mit unseren Expertinnen Dominique de Marné von der Mental Health Crowd und Angelika Herrmann vom Verein für „Angehörige psychisch Kranker“ in München (ApK München e.V.) haben wir darüber gesprochen, wie sich psychische Erkrankungen äußern und was man insbesondere in belastenden Zeiten wie der aktuellen für die eigene psychische Gesundheit tun kann.
Dominique de Marné erzählte, wie es sich anfühlt, mit einer psychischen Erkrankung zu leben, und wie wichtig es ist, die richtige Unterstützung zu finden. Angelika Herrmann ergänzte dies durch ihre Perspektive als Angehörige und gab uns wertvolle Tipps, wie man Freund*innen und Familienmitglieder unterstützen kann, die von einer psychischen Erkrankung betroffen sind.
Es war eindrücklich zu hören, wie groß der Bedarf an Aufklärung und Verständnis in diesem Bereich nach wie vor ist. In der Diskussion wurde deutlich, wie wichtig es ist, offen über psychische Gesundheit zu sprechen und das Thema aus der Tabuzone zu holen.
Im zweiten Teil des Abends widmeten wir uns einem weiteren brisanten Thema: der Situation von Journalist*innen in Notsituationen. Zahlen wie die des „Barometers der Pressefreiheit“ von Reporter ohne Grenzen verdeutlichen leider, dass die Arbeit von Journalist*innen nach wie vor mit enormen Risiken verbunden ist.
Carl-Wilhelm Macke von „Journalisten helfen Journalisten“ erzählte von der wertvollen Arbeit seines Vereins, der sich weltweit für bedrohte Journalist*innen einsetzt. In vielen Ländern ist Pressefreiheit keine Selbstverständlichkeit, und kritische Berichterstattung kann gefährlich sein. Carl-Wilhelm Macke schilderte bewegende Beispiele, wie sein Verein Kolleg*innen in Krisengebieten unterstützt und ihnen hilft, sich vor Verfolgung und Gewalt zu schützen.
Der Austausch über dieses Thema hat uns alle nachdenklich gestimmt und erneut gezeigt, wie wichtig es ist, die Pressefreiheit zu verteidigen und Solidarität mit bedrohten Journalist*innen zu zeigen.
Musikalisch wurde der Abend von Wolfi Huber an seiner Gitarre begleitet, der trotz der ernsten Themen eine entspannte und humorvolle Atmosphäre schuf.
Wir sind froh, dass wir trotz der aktuellen Lage gemeinsam und sicher im „Grünen Eck“ zusammenkommen konnten. Dank des „3G plus“-Konzepts konnten wir die Veranstaltung ohne Masken und Mindestabstand durchführen. Natürlich stand dabei die Gesundheit aller Teilnehmenden an erster Stelle, und wir bedanken uns bei allen, die sich an die Vorgaben gehalten haben.
Alles in allem war es ein gelungener Nachmittag voller tiefgehender Gespräche, wichtiger Erkenntnisse und neuer Perspektiven. Wir sind dankbar für die offenen und ehrlichen Beiträge unserer Gäste und des Publikums und freuen uns schon auf die nächste Ausgabe von München spricht. Bis dahin: Bleibt gesund und passt gut auf euch auf!