München spricht #10: Typisch Mann, typisch Frau – wo stehen wir in 2024?

Am 10. März 2024 durften wir einen kleinen Meilenstein feiern: Unsere zehnte Veranstaltung! Zu diesem Anlass haben wir uns auch gleich eine besondere Location ausgesucht, nämlich das Café Lost Weekend in der Maxvorstadt. Hier fand nämlich am 30. April 2019 das erste Infotreffen zu „München spricht“ statt – der Auftakt für unsere Initiative.

Im Lost Weekend haben wir anlässlich des Weltfrauentages am 8. März über das Thema Rollenbilder gesprochen und das Ganze erst einmal plakativ unter den Titel „Typisch Mann, typisch Frau – wo stehen wir 2024?“ gestellt.

Auf unserem kleinen Podium begrüßen durften wir dafür Anais Schuster Brandis vom Verein für Fraueninteressen e.V. sowie Barbara vom Slutwalk München. Diskutiert haben wir darüber, woher Rollenbilder und geschlechtsbezogene Denkmuster eigentlich kommen, welchen Einfluss sie auf unsere Gesellschaft haben und in welchen Bereichen wir hier noch immer aus Herausforderungen stoßen.

Rollenbilder bieten zum einen zwar Orientierung und Struktur in der Gesellschaft und können soziale Interaktionen erleichtern. Gleichzeitig führen sie oft zu Stereotypen oder Vorurteilen und geben in einer Gesellschaft auch Machtverhältnisse vor, die Menschen in solchen „Machtpositionen“ häufig gar nicht ändern wollen. Wer nicht den Erwartungen oder traditionellen Normen entspricht, wird mitunter nicht akzeptiert.

Dies führt leider nach wie vor häufig zur Benachteiligung von Mädchen, Frauen und queeren Menschen sowohl im privaten wie auch im beruflichen Umfeld.

Sich im öffentlichen Raum genauso frei bewegen zu können wie Männer, Berufe so frei wählen zu können wie Männer, Klamottenfarben oder Kinderspielzeug frei zu wählen und auch in Partnerschaften gleichberechtigt Sorgearbeit zu tragen – in der Realität leider nicht für alle möglich.

Wir haben darüber diskutiert, was seit den ersten Frauenbewegungen erreicht wurde, haben uns über Gendermarketing und scheinbare Perfektion auf Social Media gewundert und gemeinsam überlegt, warum wir trotz äußerer Gleichstellung besonders im privaten Bereich immer wieder in alte Rollenmuster verfallen.

Die Diskussion machte klar, dass Rollenbilder immer noch tief in unserer Gesellschaft verwurzelt sind und es deshalb um so wichtiger ist, fortwährend für ein gleichberechtigtes Miteinander einzutreten und sich darüber mit seinem Umfeld auszutauschen, um einen Veränderungsprozess in unserem klassischen, veralteten Rollenverständniss zu ermöglichen.

Gewalt und Abwertung sollten wir alle entschieden entgegentreten, wo immer sie auftritt, aber auch ganz grundsätzlich achtsam Vorurteile im eigenen Alltag erkennen und ihnen aktiv entgegenwirken. Lasst uns für eine Welt kämpfen, in der wir alle sein können, wer wir sind, akzeptieren, wer andere sind und lieben, wen wir wollen! ❤🌍

 

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