München spricht #3: Thema Gleichstellung im Bahnwärter Thiel

Am Sonntag, 2. August 2020, konnten wir uns im Bahnwärter Thiel in München endlich wieder analog zur dritten Veranstaltung unserer Initiative München spricht treffen. Diesmal stand das Thema Gleichstellung im Fokus, und wir freuten uns, dass so viele Interessierte den Weg zu uns gefunden haben. 

Thema 1: Finanzielle Gleichstellung

Den Nachmittag eröffneten wir mit einem Gespräch zur finanziellen Gleichstellung zwischen Mann und Frau. Unsere Expertinnen Helma Sick, die als Finanzexpertin und Spiegel-Bestsellerautorin bekannt ist, und die Diplomsoziologin Friedel Schreyögg, erste Leiterin der Gleichstellungsstelle für Frauen der Stadt München, teilten ihre tiefgehenden Einblicke mit uns. Helma Sick sprach eindringlich über die finanziellen Risiken, denen viele Frauen ausgesetzt sind, insbesondere durch lange Erwerbsunterbrechungen und Teilzeitarbeit. 

Sie betonte, wie wichtig es ist, dass Frauen sich finanziell unabhängig machen, und gab uns wertvolle Strategien an die Hand, um dies zu erreichen. Friedel Schreyögg ergänzte die Diskussion mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung im Bereich Gender Studies und verdeutlichte, wie tief Geschlechterrollen in unserer Gesellschaft verankert sind und welche Auswirkungen diese auf berufliche und finanzielle Gleichstellung haben.

Thema 2: Alltagsrassismus

Nach einer kurzen Pause, in der das Publikum Gelegenheit hatte, sich auszutauschen, setzten wir unsere Veranstaltung mit einem weiteren wichtigen Thema fort: Alltagsrassismus. Sabrina Harper, Journalistin und Mitglied von München spricht, und Dr. Walter Michl, Jurist und Experte im Bereich Antidiskriminierungsrecht, führten uns in die komplexen Facetten dieses Themas ein. Sabrina Harper schilderte persönliche Erfahrungen, die schockierten und betroffen machten – wie die Frage nach ihrem „Preis“, als sie einfach nur auf einen Bus wartete. Diese und andere Erlebnisse zeigten uns, wie subtil und gleichzeitig verletzend Alltagsrassismus sein kann. 

Dr. Walter Michl setzte diese Erfahrungen in einen gesellschaftlichen und juristischen Rahmen und erläuterte, wie tief Rassismus in unserem Alltag verwurzelt ist und welche rechtlichen Möglichkeiten es gibt, dagegen vorzugehen.

Die Diskussion wurde musikalisch von Cosma Joy begleitet, die mit ihrer einzigartigen Mischung aus Folk, Jazz und Pop für eine besondere Atmosphäre sorgte. Ihre Lieder, die von Einsamkeit, dem Erwachsenwerden und den Herausforderungen des Frau-Seins in unserer Gesellschaft erzählten, passten perfekt zu den Themen des Nachmittags und verliehen der Veranstaltung eine emotionale Tiefe.

Insgesamt war unsere dritte Veranstaltung ein voller Erfolg. Wir konnten einmal mehr zeigen, dass es möglich ist, komplexe und sensible Themen in einer respektvollen und offenen Atmosphäre zu diskutieren – ganz ohne Polemik, Hetze und Intoleranz. 

Die rege Beteiligung des Publikums und die intensiven Gespräche, die sowohl während der Veranstaltung als auch im Anschluss stattfanden, haben uns in unserem Ziel bestärkt, eine Plattform für Diskussionskultur in München zu etablieren.

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